Prozess_Hartmut Voigt
Prozesse
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web'Galerie Voigt Edition |
Frankreich F - 32320 Bassoues , Grande Rue |
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Lichtdruck - Prozessbeschreibung | ![]() |
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Vorbemerkung | ![]() ![]() |
Die Vielzahl der überlieferten Additive von unbedeutender oder schwer berechenbarer Wirkung erschweren eine systematische Arbeitsweise.
Die gefundene Übersicht gestattet das Auffinden von Fehlerursachen mit vertretbarem Zeitaufwand und erhöht die eigene Sicherheit im Arbeitsablauf.
Es ist sinnvoller, eine falsch belichtete Druckplatte neu zu praeparieren und die Belichtung zu verbessern, als mit Hilfsmitteln zeitintensiv zum Druck zu bringen. Der eigentliche Fehler wird durch "Kunstgriffe" nicht behoben.
Der Interessierte mag sich meine Parameterliste im Anhang ansehen und gewinnt vielleicht eine Vorstellung von der nötigen Anzahl der Versuchreihen zur Systematisierung.
Dem, der sich auf den Lichtdruck einläßt, wünsche ich viel Erfolg und Vergnügen. Der Respekt vor der Leistung seiner historischen Vorgänger wird sich ganz von allein einstellen.
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Farbübertragung | ![]() ![]() ![]() |
Der geübte Handdrucker wird neben dem entspannten Walzenlauf sehr wohl den verstärkten Farbauftrag seiner gebremsten Walze unter erhöhtem Druck einzusetzen wissen - ebenso das Wegnehmen von überschüssiger Farbe mit schneller, leichter Walzenbewegung. Gegen diese individuelle Ausarbeitung zur Verbesserung des Druckbildes ist auch im Lichtdruck nichts einzuwenden. Zur Systematisierung des Verfahrens ist diese Arbeitsweise nicht geeignet.
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Druckkennlinie | ![]() ![]() ![]() |
Die Oberflächenspannungen der druckenden und nichtdruckenden Elemente liegen bei den Flachdruckverfahren weit genug auseinander, um eine korrekte Wiedergabe ihrer Geometrie zu gewährleisten.
Der Lichtdruck nutzt einen Bereich der Oberflächenspannung zur modifizierten Farbübertragung. Die entstehende Druckkennlinie hängt von der Oberflächenspannung der Druckform, dem Farbzustand und der Druckgeschwindigkeit ab. Jeder Lichtdrucker arbeitet auf seiner "Insel", die durch das richtige Verhältnis der Komponenten zueinander bestimmt ist.
Das immer wieder angeführte "Runzelkorn" bildet nicht die primäre Übertragungsfunktion. Es gestattet Rückschlüsse auf die Plattenherstellung und läßt sich als "Tiefdruckkomponente" zur Übertragung der Schatten nutzen.
Die Graphik zeigt ein Beispiel für einen Druck mit einer einfachen, "normalen" Einfärbung.
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wichtigste Druckparameter | ![]() ![]() ![]() |
Die drei wichtigsten Druckparameter in der Reihenfolge ihrer Wirkung:
Der Farbzustand dominiert das Verfahren und ist selbst mit aufwendiger Meßtechnik nur unzureichend zu erfassen.
Die Druckgeschwindikeit ist unkritisch und läßt sich mit hinreichender Genauigkeit ermitteln.
Die Feuchtung ist erstaunlich stabil. Das übliche, hygroskopische Wasser- Glyzeringemisch 1:1 trocknet bei relativen Raumluftfeuchten von 50 - 60 % nicht aus.
Die Entwicklung der eigenen "Normalfarbe" ist mit dem größten Arbeitsaufwand verbunden. Dabei spielt die eigene Absicht eine wesentliche Rolle.
Da jeder Farbzustand auf derselben Platte seine eigene Kennlinie hervorruft, können mit einer Platte, je nach Vorbereitung der Farbe, unterschiedliche Kennlinien übereinander gedruckt werden. Die entstehende Gesamtkennlinie vermittelt den Eindruck einer vollständigen Bildübertragung.
Das Ziel meiner "Normalfarbe":
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praktische Grenzen | ![]() ![]() ![]() |
Der Lichterbereich erfordert die größte Erfahrung in der Farbabstimmung. Da der Farbfilm gegen Null laufen soll, werden kleine Störungen sichtbar, die das verhindern.
mathematisches Modell der Druckkennlinie | ![]() ![]() ![]() |
Diese Funktion gestattet eine Kontrolle im Druck und bietet die Basis zur Herstellung korrekter Negative für die eigenen Druckbedingungen.
D = S + ( Dmax / ( N + F * ND^Bel ) ) |
D S Dmax N F ND Bel |
erreichte Druckdichte Schleier maximale Druckdichte Normierungsgröße Feuchtung Negativdichte Platten-Belichtung |
Die korrekte Zuordnung mit physikalischen Einheiten wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da bei Feuchtung und Farbe noch Meßtechnik zur weiteren Klärung entwickelt werden muß.
Die beiden folgenden Diagramme zeigen die Möglichkeit der Modellierung bei Variation der Variablen "Belichtungszeit" und "Feuchtung" in Bezug auf die gemessene Lichtdruck- Kennlinie.
Die Kurve "Modell" zeigt die Annäherung an die Meßwerte Die "Reihe2" enthält die Meßwerte "Modell2 bis 6" verdeutlichen den Einfluß der Parameterveränderung |
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geeignete Druckmaschinen | ![]() ![]() ![]() |
Radierpressen
Buchdruckmaschinen
Buchandruckpressen mit höhenverstellbarem Fundament sind gut geeignet. Die Höhenverstellung vermeidet Zurichtarbeit und gestattet ein vorsichtiges Andrucken der Glasplatten. Das meist vorhandene elektrische Farbwerk verändert allerdings die Eigenschaften der Farbe beim Umwälzen sehr schnell - nach 3 Minuten freien Verreibens erhalten Sie eine "neue" Farbe.
Lithopressen
Stockpressen und Bostontiegel
Offsetmaschinen
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eigene Startbedingungen | ![]() ![]() ![]() |
Ich drucke zur Kontrolle immer zwei Graukeile mit. Der erste wird bei der Reproduktion des Originals mit aufgenommen und gestattet, neben der Filmkontrolle, die Auswertung der Abweichung des Drucks zur Vorlage. Der zweite mit gleichmäßiger Stufung wird direkt mit auf die Druckplatte kopiert und gibt nur die Druckplatten-Kennlinie wieder.
Da man zuerst Werte für die Plattenkopie und die Vorbereitung der Farbe finden muß, ist ein Negativ mit einem Dichteumfang von D=0,6 bis 1 sinnvoll. Damit kommt man mit wenig Erfahrung am ehesten zu einem akzeptablen Bildeindruck.
Mit zunehmenden handwerklichen Fähigkeiten kann eine Steigerung des übertragenen Kontrastes mit einem entsprechenden Negativumfang erreicht werden. Dabei werden bei einem einfachen Negativ die Abweichungen von der Lichtdruckkennlinie im Druck sichtbar
Hier wird klar, daß in der Vergangenheit die hervorragende Wiedergabequalität des Lichtdrucks das Ergebnis der excellenten Negativretousche war.
Der Lichterdrucker hat zwei Möglichkeiten das Verfahren zu nutzen
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das Negativ | ![]() ![]() ![]() |
Um das Ergebnis einer Filmentwicklung zu steuern, gibt es zwei grundlegende Gesichtspunkte: - die Gradiation des Dichtekurve wird durch die Entwicklung bestimmt. - Der Entwicklertyp gibt den erreichbaren Bereich der Steilheit vor. - Die Entwicklungszeit bestimmt dann den genauen Wert von Gamma *. Damit kann man den Dichtebereich der Vorlage an den Bereich der Druckplatte anpassen. |
* Ermittlung der Entwicklungszeit für ein bestimmtes Gamma: - Den Gradiationsbereich des Films entnimmt man dem Datenblatt des Herstellers. - der dort genannte Entwicklertyp kann durch das eigene Produkt ersetzt werden - Die Entwicklungszeit und das Gamma haben einen logarithmischen Zusammenhang. - Erstellt man ein Gamma/Zeit-Diagramm mit einer logarithmischen Zeitachse wird aus dieser Funktion eine Gerade. |
- ein temperaturgeregeltes Entwicklerbad / ein einfacher 2-Punktregler genügt - stets frischer Einmalentwickler / stark verdünnt ergeben sich längere Entwicklungszeiten - Maschinenentwicklung / ich benutze eine einfache Trommelmaschine |
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Plattenherstellung | ![]() ![]() ![]() |
Die vorgestellten Druckmaschinen haben in der Regel ein planes Druckfundament, so daß die Glasplatte als mechanisch stabiler, wiederverwendbarer Druckträger eine einfache und sichere Basis ist.
Die Platten werden, wie Lithosteine, paarweise mit kreisender Bewegung ohne Druck aufeinander geschliffen, nachdem Korund mit etwas Wasser auf die untere Platte aufgebracht wurde. Die Körnung 240 ergibt ausreichend glatte Oberflächen bei zügigem Schleifergebnis. 80-ziger Korund erfordert zusätzliche Glättung. 320-ziger Korn neigt bei geringer Schleifleistung zum schnellen Trockenlaufen.
Die mit einer Scheibenwischermechanik und zwei Gummisaugern aufgebaute Schleifmaschine verarbeitet seit Jahren alle Plattengrößen problemlos.
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Vorpraeparation | ![]() ![]() ![]() |
Rezept 350 ccm 35 ccm 100 ccm 0,5 - 1 ccm |
Vorpraeparation destilliertes Wasser Natronwasserglas Albumin Amoniniak |
Herstellung:
Beschichtung:
Vor der Praeparation der Gelatineschicht heiß abbürsten ! Sonst hält garnichts - die noch wasserlöslichen Anteile verdecken sonst die mikroskopisch zerklüftete Oberfläche. Die Gelatine kann sich nicht verankern.
Werkzeuge noch im nassen Zustand reinigen.
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Praeparation der Druckschicht | ![]() ![]() ![]() |
Ziel ist eine mechanisch stabile, gleichmäße Schicht mit bekannter Stärke.
Die mechanische Widerstandsfähigkeit der Gelatine wird weitgehend durch das Behandlungsprofil erreicht. Die Bildung der Makromoleküle und deren Vernetzung erfordert Zeit, ebenso deren Rückbildung. Das wiederholte Schmelzen, Gelieren und Trocknen verstärkt die Vernetzung der Molekülketten. Das Ergebnis ist zuverlässiger als beim Einsatz von Zusätzen. Denn auch hier spielt die Verarbeitungsgeschwindikeit immer noch eine Rolle.
Meine Standard-Schichtdicke beträgt 25 gr Gelatine pro Quadratmeter.
Rezept 100 ccm 6 gr 1,2 gr |
Praeparation destilliertes Wasser Gelatine Kalium-Bichromat |
Herstellung: Gelatine 1 - 2 Stunden im kalten Wasser quellen lassen. Bichromat zugeben und verrühren. In der Mikrowelle auf 65 - 67 Grad Celsius erhitzen (bei 500Watt 75sec für 100gr). Umrühren und im Dunkeln 1 Tag (max 3 Tage) stehen lassen. Beschichtung: Ofen auf Solltemperatur von 40 Grad Celsius bringen. Glasplatte mit Vorpraeparation mit heißem Wasser abbürsten. Bei Ofen mit Heizplatte den Wärmekontakt zur Druckplatte mit Wasser verbessern. Wasser mit einer Einwegspritze an einer Seite der Druckplatte entlangführen - der Spalt zur Unterlage zieht das Wasser unter die gesamte Fläche. Plattenoberfläche mit Praezisions-Wasserwaage allseitig waagerecht nivellieren. Gelatine erneut in der Mikrowelle schmelzen und durch nassen Kaffefilter laufen lassen. Ab jetzt gedämpftes oder gelbes Licht. Gelatine blasenfrei mittig aufgießen und zügig verteilen. (Pfeifenraucher nehmen dafür natürlich gebogene Pfeifenreiniger) Die Plattenränder müssen meist wiederholt benetzt werden. Lichtschutzhaube des Ofens schließen und auf 55 Grad Celsius hochfahren - Trocknungsdauer ca. 1h |
Die Beschreibung bezieht sich auf den oben gezeigten temperaturgeregelten Ofen mit einer beheizten Aluminiumbodenplatte und einer weiträumigen Stoff-Lichtschutzhaube. Diese - meine dritte - Ofenkonstruktion ermöglicht eine zügige aber wirbelfreie Verdampfung des Wassers.
Lit 14 Seite 32
!!! Sicherheitshinweis !!!
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Kaliumbichromat | ![]() ![]() ![]() |
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Belichtungsmechanismus | ![]() ![]() ![]() |
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geeignete UV - Lampen | ![]() ![]() ![]() |
Punktstrahler ergeben mit ihrem gerichtetem Licht bei einfachen Negativen die größtmögliche Kopierschärfe.
Das Streulicht von Flächenstrahlern vermeidet beim Einsatz von Masken die scharfe Projektion der Kanten, die durch die Filmdicke von der Zeichnung des Negativs abweichen. Das dabei mit der Emulsion direkt auf der Gelatine liegende Negativ wird hinreichend scharf auf die Druckplatte kopiert.
Bei meiner Maskentechnik verwende ich UV-A Röhren für Solarien. Diese haben einen sichtbaren und gut meßbaren Lichtanteil für meinen Dosisintegrator. Dieser misst laufend die Strahlung und summiert sie über die Zeit, da die Emission von Gasentladungslampen temperaturabhängig ist. Die Kaltstart-Lichtausbeute beträgt ca. 50% der Leistung bei Betriebstemperatur, die meist in 10 Minuten erreicht wird. Bei Belichtung nur nach der Zeit ist ein Vorwärmen sinnvoll, um diese Unsicherheit zu verringern.
Xenonlampen mit ihrem energiekonstantem Spektrum bieten keinen Vorteil, der die teuren Vorschaltgeräte dafür rechtfertigen würde.
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eigene Plattenkopie | ![]() ![]() ![]() |
Die UV-Belichtungsdosis für die Schatten (D=0) meiner Platten ist 14000 Watt*sec/qm
Für Ihre Belichtung ist es billiger, mit der eigenen Lampe oder einem Gesichtsbräuner Testbelichtungen zu machen, anstatt meine Angaben mit aufwendiger Meßtechnik nachzuvollziehen.
Durch die hohe Leistung bei der Belichtung habe ich zudem festgestellt, daß eine zu kurze Belichtungszeit Platten erzeugt deren Druckbild "ruppig" und detailarm ist. Erst bei Belichtungszeiten vom 30 Minuten und mehr enstehen ausgewogene Drucke.
Die historische Lichtdruckkopie mit ihren generell langen Belichtungszeiten bei Tageslicht kennt dieses Problem nicht.
Für die Kontaktkopie ist ein einfacher Holzrahmen mit Fensterdichtungsprofil nützlich. Ich montiere das Negativ mit Klebeband luftdicht hinein, stülpe den Rahmen über die Druckplatte. Eine Vacuumpumpe entfernt die Luft darunter und der äußere Luftdruck preßt das Negativ auf die Gelatineschicht.
Vorsicht - ab 50% relativer Luftfeuchte und einer Verweilzeit von 15min kann eine kalte Platte soviel Wasser aufnehmen, daß das Negativ festklebt - die Platte wird diese Verletzungen mitdrucken. Daher kopiere ich generell die noch handwarme Druckplatte.
!!! Sicherheitshinweis !!!
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Auswaschen des Bichromats | ![]() ![]() ![]() |
Gleichzeitig wird die Gelatinestruktur in ihrer Vernetzung beinflußt. Dies wird nach dem Aufquellen an dem fein verteilten "Runzelkorn" sichtbar. Seine Ursache ist das in alle Richtungen größere Volumen der gequollenen Gelatine, die sich in der Plattenebene nicht ausbreiten kann, da sie dort festklebt. Stärker an die Platte gebundene Zonen bleiben Täler, während das Volumen die schwächer gebundenen in die Höhe treibt.
Dementsprechend bildet sich in den Lichtern kaum Runzelkorn aus, durch die geringe Belichtung steigt die gesamte Fläche unter der partiell gehärteten Oberfläche auf, wodurch sich Spannungen im Volumen ohne ausgeprägte Verformung ausgleichen können.
Die gewässerte Druckplatte sollte keine gelblichen Partien mehr aufweisen.
Der komplette Waschvorgang besteht aus vier Küvettenfüllungen von je 15 min. Die erste Füllung mit Eiswasser von ca. 4 Grad Celsius - die restlichen bei normaler Zulauftemperatur.
!!! Sicherheitshinweise !!!
Handhabung der Druckplatten | ![]() ![]() ![]() |
Die mit einem Scheibenwischermotor angetriebene "Plattenwaschmaschine" arbeitet mit einer einfachen, elektrischen Steuerung bis zur fertigen Druckplatte unbeaufsichtigt.
Zur einwandfreien Desensiblisierung reichen 4x8 Liter für ein Plattenformat von 50x70 cm aus.
!!! Sicherheitshinweise !!!
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Feuchtung | ![]() ![]() ![]() |
Sollte irgendeine Behandlung der Platte zu fleckigen Drucken führen, die Platte 1 Stunde wässern, durchtrocknen lassen und wieder neu feuchten.
Die kleine Küvette für das Format 30x40 cm läßt sich aus 6 mm Glasscheiben und Aluminiumprofil mit Silikon zusammenkleben. Der einfache Schieber gestattet gezieltes Eintauchen und Abtropfen der Druckplatte.
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Vorbereitung der Farbe | ![]() ![]() ![]() |
Die extrem strenge Konsistenz der Originalgebinde hat historische Gründe.
Da die Firmen Huber (München) und Maurit (Leipzig) als bisher letzte Hersteller die Produktion von Lichtdruckfarbe eingestellt haben, kann die eigene Modifikation einer handelsüblichen Farbe durchaus mit Erfolg eingesetzt werden.
Für Drucker mit Farberfahrung
Lithofarben sind zwar sehr konsistent, aber meist recht "kurz". Eine Modifikation ist umständlicher und erfordert Erfahrung.
brauchbare Lösung vom wasserlosen Offset
Der wasserlose Offset braucht wegen seiner Siliconbeschichtung eine etwas kompaktere Farbe. Zu Modifikation herkömmlicher Offsetfarben gibt es Additive z.B. Printon der Griso Chemie AG CH-6343 Rotkreuz (Schweiz). Nach Untermischen von 1-3% des Zusatzes wird die Farbe in ca. 15 Minuten in ihrer Konsistenz für den Lichtdruck brauchbar. Die Wirkung von Printon schreitet langsamer werden fort - hört jedoch nicht auf.
!!! Sicherheitshinweise !!!
Diese Ereignissse lassen sich vermeiden, indem man nach kurzen Heizzeiten den Zustand der Masse prüft und Temperaturmessungen immer außerhalb des Gerätes durchführt.
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Druck | ![]() ![]() ![]() |
Zur Berechnung des Farbstands:
Gesamtfläche des Farbwerks x Farbstand = benötigte Farbmenge.
Das Farbwerk meiner Graphix Andruckpresse hat mit allen Walzen ca. 1 Quadratmeter Fläche, so das 5gr Farbe gebraucht werden. Mit 10gr druckfertiger Farbe sind alle Eventualitäten bei einem Druckzyklus beherrschbar.
Die zum Druck fertige Farbe muß beim Walzen im Farbwerk oder bei der Handwalze auf dem Farbstein ein deutliches Prasseln erzeugen. Für den, der dies noch nie gehört hat, ist es sinnvoll, einmal eine Portion Farbe mit einem leichten Firnis stufenweise zu verdünnen. Das Geräusch tritt fast schlagartig und sehr deutlich auf.
Die Druckplatte sollte optisch trocken sein. Durch Abtupfen mit einem fuselfreien Papertuch leicht zu erreichen.
Der Aufzug für einen perfekten Druck sollte hart sein. Bei Maschinen ohne praezise Höhenverstellung ist für den ersten Andruck eine etwas weichere Zwischenlage sinnvoll, da die Plattenhöhe noch etwas unsicher ist. Man kann dann vorsichtig ein Bild von der Druckverteilung auf der Fläche gewinnen.
Die ersten 3-5 Drucke zeigen durch überschüssiges Wasser ein Tonen im ganzen Bild - dies verliert sich im Fortdruck.
Druckt die Platte auf der Fläche gleichmäß kann der Aufzug auch härter werden.
Beim Druck der ersten Platten werden Sie zwangläfig mit unterschiedlichen Farbzuständen arbeiten, um den für Sie richtigen zu finden.
Die bis jetzt einzige Sonderbehandlung der Druckplatten bei Raumtemperaturen über 25 Grad Celsius ist eine zusätzliche Härtung der gut eingefärbten Platte zum Schutz der Wasserführung in den Schatten.
!!! Sicherheitshinweis !!!
Normal gefeuchtete Platten behalten wochenlang ihre Druckeigenschaften. Trocken gelagerte Druckplatten verhärten zunehmend. Dies läßt sich auch durch längere Feuchtung nicht mehr ganz kompensieren.
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Hinweise zum Papier | ![]() ![]() ![]() |
Für Probedrucke verwende ich normales Offset-/Kopier-Papier.
Bei gestrichenen Bilderdruckpapier entscheidet nur ein Test über die Brauchbarkeit, da die Hersteller kaum Angaben zum eigentlichen Aufbau der Schichten machen.
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Nachwort | ![]() ![]() ![]() |
Die hervorragende Qualität des Lichtdrucks entsteht nicht automatisch. Die Detailschärfe muß von der Originalvorlage über alle Negative, Farbauszüge und Masken bis zur Plattenkopie durch sorgfältige Arbeit erhalten werden. Auch der Umgang mit der Druckfarbe erfordert handwerkliche Übung.
Wünschenswert wären uv-stabilere Pigmente in modernen Druckfarben, um die Beständigkeit der alten Lichtdrucke auch heute zu erreichen.
Die Nutzung dieser Beschreibung zu privaten Zwecken ist unter Wahrung des copyrights erlaubt.
Wuppertal, den 01.08.2017 | Hartmut Voigt |
Lichtdrucker | ![]() ![]() ![]() |
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aktive Kollegen | ![]() ![]() ![]() |
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Material | ![]() ![]() ![]() |
Druckplatten | Glas 4-6mm stark Schleif-Korund 240 Körnung |
Vorpraeparation | destilliertes Wasser Natronwasserglas Albumin Amoniniak |
Praeparation | Fotogelatine Kalium-Bichromat |
Druck | Farbe Firnis Glyzerin (Formalin) |
Das Meiste läßt sich im einschlägigen Fachhandel beschaffen. Für die problematischen Materialien hatte ich folgende Lieferanten:
panchromatische SW-Planfilme:
Banse + Grohmann | Ilsenburger Str. 40 | D-38855 Wernigerrohde | Tel: 03943 / 5440 33 Filme: NP 15,22,27 |
Foma Bochemie Group | Jana Krusinky 1604 | 50104 Hradec Kralove | Tel.: 00 42 49 / 5 73 31 11 Fax: 5 73 33 84 |
Fotoimpex | Alte Schönhauser Str. 32b | D-10119 Berlin | Fax: 030 / 28599083 foma filme |
Lumiere | Zum Köppchen 9 | D-51674 Wiehl | Tel.: 02262 / 70 16 66 Fax: 70 16 68 |
Hans O. Mahn & Co.KG | Brookstieg 4 | D-22145 Stapelfeld | Tel.: 040 / 23 70 08-0 Fax: 23 35 77 |
Gelatine
Gelita AG vormals Stoess & Co GmbH |
Uferstr. 7 | D-69412 Eberbach / Baden | |
Gelatinefabrik vorm. Köpff & Söhne | Salzstr. 67 | 7100 Heilbronn |
Farbe
Das Problem Farbe - diese links dazu.... Die MITSUBOSHI PRINTING INK CO., LTD. (Japan) ist wohl der letzte Hersteller von Lichtdruckfarbe. Netterweise ist die Firma bereit, auch Mengen ab 1Kg zu produzieren. Dort ist eine Anfrage per e-mail sinnvoll. Lieferung nach Farbtafel. Ob diese die Prozessfarben gelb, magenta und cyan enthält, war nicht bekannt. Der Lichtdrucker Herr Michel Momal phototypie.net gibt Lichtdruckfarbe ab. Für die unter "Vorbereitung der Farbe" beschriebenen Anpassungen gibt es: die Offsetfarbe Plakat-Skala von Epple (Schweiz) lichtbestaendig y6-7,m7,C8,k8 (Wollskala) Händler Drucken und Lernen (Deutschland) Farben für die Radierung auf Oelbasis (mit den Prozessfarben y,m,c,k) gibt es bei: pegasusart - Serie cranfield-traditional-etching-inks-oil-based polymetaal (Niederlande) hat Farbe von Hanco (USA) und Hawthorn (UK) Joop Stoop (Frankreich) hat Charbonnel und eine Eigenmarke Litho JoopStoop y6-7,m6-7,c8,k8 |
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Literatur | ![]() ![]() ![]() |
Infos rund um Filme gibt es bei photographie.de , aber die Weltmarktübersicht der S/W-Filme ist weg und meine Anfrage blieb ohne Antwort.
Lit10, Lit14, Lit15 und Lit18 bieten einen guten historischen Gesamtüberblick.
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Parameterliste der eigenen Untersuchung | ![]() ![]() |
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Testform | ||
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Negativ | ||||
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Druckplatte | ||||
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Druck | ||||
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Auswertung | ||
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Feuchtungsbibliothek | ||
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Druckbeurteilung | ||
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